Friedhof Bad Ischl
Verleger, Texter und Librettist von Operetten und Schlagern
*23. Februar 1900 in Wien, † 12. Sept. 1985 in Bad Ischl
Armin Lackenbach Robinson gründete in Berlin den Alrobi-Musikverlag, musste 1933 Berlin verlassen und emigrierte 1938 von Ischl nach Amerika und in die Schweiz.
Er schrieb (sehr oft zusammen mit einem zweiten Librettisten) die Gesangstexte zu diversen Operetten und Filmschlagern, so unter anderen für Oscar Straus, Paul Abraham, Ralph Benatzky, Paul Burkhard (sein weltbekanntes Lied „O mein Papa“ soll Burkhard bei den Robinsons im Haidenhof komponiert haben)oder für Victor Reinshagen.
Weiters verlegte er zahlreiche überaus bekannte Operetten und Schlager (Ein Walzertraum, Frau Luna, Viktoria und ihr Husar, ich hab‘ mein Herz in Heidelberg verloren und noch unzählige weitere).
Zusammen mit Walter Reisch und Robert Gilbert schrieb Robinson den Text zu zahlreichen Robert Stolz-Liedern wie zum Beispiel:
„Zwei Herzen im ¾ Takt“, „Auch du wirst mich einmal betrügen“ (das Lied ist aus „Frag‘ nicht, warum ich gehe“), „Himmelblaue Träume“, „Im Traum hast du mir alles erlaubt“, „Du bist mein Maskottchen gewesen“
Auch viele (heute leider zum Teil vergessene) Schlager der 20er und 30er Jahre stammen von ihm: „Ich kauf‘ mir ne Rakete“, „Wenn wieder Frühling ist“, „Ich hab ne alte Tante“, „Märchen von Tahiti“ (Übersetzung aus dem Englischen, die unter anderem Richard Tauber in den 30er Jahren auf Platte gesungen hat)
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Schlagersängerin und Schauspielerin
*15. Januar 1899 in Berlin; † 1993 in Bad Ischl, Österreich) war eine Operettensoubrette,
Lieskes Eltern stammten aus Schlesien. Nach Beendigung der Schule arbeitete sie zuerst als Bürokauffrau, entschloss sich aber 1915 Opernsängerin zu werden. Sie spielte eine der weiblichen Hauptrollen bei der Welturaufführung der Operette „Im weißen Rössl“ (8. Nov. 1930, Großes Schauspielhaus, Berlin). Sie Spielte an Bühnen in Magdeburg, Hannover, Kiel und Berlin. Außerdem noch Star in einigen Revuen und einigen Tonfilmen. Schlagersängerin bei Schallplattenproduktionen.
Sie heiratete 1933 Armin Robinson und zog sich danach von der Bühne zurück. Mit ihm ging sie 1938 über England und die Schweiz in die USA. Hiermit war ihre schauspielerische Karriere zu Ende und sie widmete sich ihrem Mann und dem Privatleben.
1949 kam das Paar nach Europa zurück und lebte zuerst im schweizerischen Tessin und ab 1957 in Bad Ischl in ihrem Haidenhof , den sie schon Anfang der 30er Jahre erwarben. Hier ging bis in die 60er Jahre alles aus und ein, was in der Künstlerwelt Rang und Namen hatte, von Robert Stolz über Richard Tauber bis zum Literaten Thomas Mann,….. Geschenke aus aller Welt und von den bekanntesten Persönlichkeiten schmückten die Räume.
Hier starb Armin Robinson im Jahr 1985 und seine Gattin Trude Lieske folgte ihm fünf Jahre später.
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Das kinderlose Ehepaar Robinson vererbte die tadellos erhaltene Liegenschaft der Gemeinde Bad Ischl. Diese ließ das Anwesen mit dem großem Park über Jahrzehnte ungenutzt und somit ist heute dieses geschichtsträchtige Haus dem Verfall preisgegeben. Die teuren antiken Einrichtungsgegenstände sind nicht mehr vorhanden und keiner der Damen und Herren in der Gemeinde schien das geschichtsträchtige Haus als erhaltungswürdig befunden haben. Die neue Eigentümerin, die Stadtgemeinde Bad Ischl, hat das Gebäude dem Verfall preisgegeben.
Eine Frage der Zeit, wann die verfallene Villa geschliffen wird, das Grundstück dient bereits seit Jahren zur Errichtung einer Wohnsiedlung.
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Trude Lieskes Vater ist ebenfalls auf dem Ischler Friedhof begraben: Wenn man beim Seiteneingang hineinkommt auf der rechten Seite.
Im relativ neu erschienen Buch „Die Villen von Bad Ischl“ steht findet man weitere Informationen zum Ehepaar Lieske-Robinson.
Text zusammengestellt mit Hilfe von Frau Edith Schiller (Bad Ischl) , der ich herzlich für die Informationen danke!
Mag. Kurt Eckel, September 2017
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