Gegenüber Sektion 34
Nur lokal im Verbund mit dem St. Barbarafriedhof liegt der jüdische Friedhof. Dieser wird von der Israelitischen Kultusgemeinde Linz verwaltet.
Wer den jüdischen Friedhof besuchen will, muss sich für den Schlüssel an die Kultusgemeinde wenden.
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Als sich Mitte der fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts die ersten Jüdinnen und Juden nach ihrer Vertreibung von 1420 wieder in Linz niederließen, mussten sie ihre Toten noch in Rosenberg in Böhmen bestatten. Erst als ihnen 1863 das Recht zum Erwerb von unbeweglichen Gütern zugestanden wurde, konnten sie ihren eigenen Friedhof in unmittelbarer Nähe zum Barbara-Friedhof anlegen. Er musste bald vergrößert werden.
1938 boten die Juden dem Barbara-Gottesacker-Fonds das gesamte Grundstück zur Pacht auf 99 Jahre an. Die unbelegten Parzellen sollten teils als Schrebergärten vergeben werden und teils dem Barbara-Friedhof zur Verfügung stehen. Als einzige Gegenleistung sollte sich der Pächter verpflichten, den eigentlichen Judenfriedhof für die Dauer des Pachtvertrages ,,zu bewachen, zu betreuen und instand zu halten“. 1945 wurde der Pachtvertrag einvernehmlich wieder gelöst.
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Der israelitische Friedhof wurde mit 15. Oktober 2009 unter Denkmalschutz gestellt.
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Ein Denkmal am jüdischen Friedhof erinnert an 87 ungarische Juden, die bei einem Todesmarsch im April 1945 von Westungarn nach Mauthausen umkamen. Diese wurden 1964 von einem Massengrab in Eins nach Linz umgebettet.
Ein weiteres Denkmal ist 60 jüdischen KZ-Opfern gewidmet.
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Franz X. Rohrhofer, 230 Jahre Kulturgeschichte einer Stadt. Der Linzer St. Barbara-Friedhof, hrsg. von der St. Barbara Gottesacker-Stiftung, Wagner-Verlag, Linz 2015
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