Sektion 11, Grabstelle 153
Diese Linzer Widerstandsgruppe war seit Jahresbeginn 1944 aktiv und wurde im Herbst desselben Jahres von der Gestapo ausgehoben. Ihre Tätigkeit beschränkte sich auf die (finanzielle) Hilfe von Verfolgten, das Hören von "Feindsendern" und auf die Anfertigung und den Verkauf von roten Hemden, Krawatten und Armbinden.
Die Linzer Gruppe war gemeinsam mit der überparteilichen Freistädter Widerstandsgruppe „Neues Freies Österreich“ aktiv, welche als eine der wichtigsten Widerstandsgruppen in Oberösterreich gesehen wird. Politisches Ziel war die Unabhängigkeit und Freiheit Österreichs.
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Der Linzer Willibald Thallinger war wohl die Verbindung zur Freistädter Widerstandsgruppe. Bei ihm wurden bei einer Hausdurchsuchung belastende Dokumente gefunden, er war in Gestapo-Haft und wurde gefoltert und zur Kooperation gezwungen. Schließlich kam es zu einer Verhaftungswelle der Gestapo in Freistadt und Linz.
Die Urteile fielen am 27. Februar 1945 in einem Prozess des Volksgerichtshofes, der in Linz tagte. Gnadengesuche in Berlin blieben unbeantwortet und die Exekution erfolgte ohne die auch damals notwendige Urteilsbestätigung. Am 1. Mai 1945 wurden in Linz-Treffling die Antifaschisten standrechtlich erschossen.
Der Volksgerichtshof war eine seit 1934 in Deutschland bestehende Institution, die politisch motivierte Urteile fällte und gegen die es nur sehr eingeschränkte Rechte für die Angeklagten gab. Der Volksgerichtshof sprach über 5.000 Todesurteile aus.
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Eine Stele aus schwarzem Marmor als Mahnmal erinnert an fünf Mitglieder dieser Widerstandsgruppe.
Therese Erhart (KPÖ) geb(oren) 27.6.1905, Hausfrau
Josef Grillmayr (KPÖ), geb(oren) 15.7.1913, Bediensteter der Straßenbahn
Karl Hehenberger (KPÖ), geb(oren) 21.10.1866, Bediensteter der EBG
Willibald Thallinger (KPÖ), geb(oren) 23.11.1911
Zilli (Cäzilie) Zinner (KPÖ), geb(oren) 15.11.1896, Schneiderin
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