Schriftstellerin und Zeichnerin.
* 02.02.1888 in Prag
† 28.07.1960 in Linz
Maria von Peteani wurde als Tochter des Postrates Dr. Edmund Sauer in Prag geboren. 1890 übersiedelte die Familie nach Linz. 1908 heiratete sie den Opernsänger Eugen von Peteani, Reichsritter von Steinberg (1873-1913), Gutsbesitzer in Görz (nun Gorizia nahe Triest), der 1909 beim Zusammenbruch der Lenassi-Bank in Görz nahezu sein ganzes Vermögen verlor.
Vor dem finanziellen Ruin stehend, eröffneten Maria und Eugen im Jahre 1912 eine Fremdenpension in seiner ererbten Villa in Görz. Eugen starb schon 1913 an einem Gehirnschlag. Körperlich und seelisch krank, kehrte Maria zu ihrer Mutter nach Linz zurück.
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Die Witwe kehrte zu ihrer Mutter, Gisela Sauer († 1932), nach Linz zurück, wo sie sich bis 1920 als Zeichnerin über Wasser hielt, Titelblätter, Modezeichnungen und Exlibris gestaltete. Die Firma Munk in Wien gab von ihr geschaffene Ansichtskarten mit Damenmodeentwürfen heraus.
Mit Liebesromanen und heiteren Erzählungen wurde sie als Schriftstellerin rasch bekannt. Zu schreiben hatte sie schon als Jugendliche begonnen.
Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich konnte sie den Ariernachweis nicht erbringen und hatte damit keine Arbeitsmöglichkeit mehr. Ihrem Ansuchen bei der Reichsschrifttumskammer um eine Ausnahmeregelung wurde nicht stattgegeben.
Doch nach 1945 gelang es ihr relativ rasch wieder ins Geschäft zu kommen. Alle ihre Romane erschienen in Neuauflagen. Vorrangiges Arbeitsgebiet war dann aber nicht mehr der Roman, sondern das Feuilleton und das Hörspiel.
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1920 erscheint als erstes Buch die Biedermeier-Erzählung "Das Glück der Hanne Seebach". Insgesamt hinterließ die Schriftstellerin fast zwanzig Romane, einige Hörspiele und Dramen – für "Doppelt verlobt" erhielt sie 1934 den ersten Lustspielpreis der RAVAG –, sowie zahlreiche Feuilletons und Erzählungen, die sie von 1926 bis 1938 für das Wiener Tagblatt, den Getreuen Eckart und die Deutsche Allgemeine Zeitung schrieb.
Auch wenn Peteanis Romane nicht frei sind von Zugeständnisse an das Publikum, sind es oft Zeitromane im besten Sinn mit einem überraschend expressiven Blick auf soziale Realitäten und mentale Befindlichkeiten. Ihre Romanheldinnen zeigen durchgehend starken Charakter, sind lebenstüchtig und ihren Ehemännern meist überlegen, die nicht selten als "tumbe Toren" erscheinen. Die Ehe wird häufig hinterfragt und sie scheut auch vor positiven Schilderungen von Prostituierten keineswegs zurück.
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