Gründer des Cowboymuseums "Fatsy"
* 19.07.1943 in Linz
† 24.02.2016 in Linz
Hans Jörg Ratzenböck alias "Fatsy" hat einen großen Teil seines Lebens den Vereinigten Staaten von Amerika verschrieben.
Hans Jörg Ratzenböck wurde am 19. Juli 1943 in Linz geboren und wuchs in der amerikanischen Besatzungszone auf. Das prägte ihn. Bereits in Kinderschuhen entwickelte sich seine ausgeprägte Liebe zur amerikanischen Kultur. Seine Musiker-Karriere begann im Jahr 1959. Im legendären Linzer Rosenstüberl gewann Ratzenböck einen Sängerwettbewerb. Wie? Mit Liedern von Fats Domino natürlich. Seit damals hatte er den Spitznamen ,Fatsy’, den er nie mehr ablegte.
Kurz darauf gründete er seine erste Band, die "ABC Rockers", der später die "Wildcats" folgten. Kehlkopfprobleme beendeten nach sieben Jahren Fatsy`s Sängerkarriere. Er wurde Entertainer, Conférencier und einer der österreichweit ersten Discjockeys. Seine Qualitäten sprachen sich rasch herum - auch beim Urfahranermarkt war er eine fixe Größe.
Im Jahr 1976 entdeckte er dann seine nächste Leidenschaft, das Westernreiten. Das war sein Einstieg ins Cowboyleben. Der Freiheitsgedanke war ihm immer wichtig.
1980 initiierte Fatsy Österreichs erstes Westernfestival auf der Gis, zwei Jahre später gründete er den „First Austrian Country and Western Club“.
Österreichs erstes Harley-Davidson-Treffen im Jahr 1991 in Linz geht ebenfalls auf sein Engagement zurück.
Es folgten mehrere Harley -Veranstaltungen (unter anderem der legendäre „Rolling Thunder“).
Fast zeitgleich gründete er in einem alten Bauernhof in Pichling sein „Cowboy-Museum“. Bei den beliebten geschichtlichen Führungen durch das Museum werden über 5000 Exponate aus Amerika - von den Ureinwohnern bis hin zu den Cowboys und Siedlern - anschaulich präsentiert. Zu sehen gibt es unter anderem Bekleidung, Alltagsgegenstände, Hüte, Sättel, Kutschen und noch vieles mehr.
Obwohl er für seine Leidenschaften – Musik, Cowboys, Reiten, Harley-Davidson, Reisen und Handball – viel Zeit aufwendete, war ihm die Familie stets ein sicherer und wichtiger Hafen. Mit seiner Frau Ilse, die er im Rosenstüberl kennen und lieben gelernt und 1969 geheiratet hatte, reiste er Tausende Kilometer durch Amerika. Auf Sohn Markus sowie die drei Enkelkinder Magdalena, Johannes und Simon war er besonders stolz.
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2006 stand Ratzenböck für das Musikvideo zum Song „Autopilot“ von FlugM4, einem Projekt des Radiosenders FM4, vor der Kamera. Regie führten Oliver Stangl und Christian Tod. Im selben Jahr drehten die beiden Regisseure auch den Dokumentarfilm „Fatsy“ über das Leben Hans-Jörg Ratzenböcks, der beim Crossing Europe Festival 2007 Premiere hatte und von der Jury als „außergewöhnliche dokumentarische Arbeit“ gewürdigt wurde.
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1991 gründete Hans-Jörg Ratzenböck das "Cowboy-Museum Fatsy" in Linz-Pichling. Dort war er bis zu seinem Tod Kustos und Museumsführer.
Neben dem Leben und der Pionierzeit der Cowboys wird im Museum auch das Leid der amerikanischen Ureinwohner und der Afroamerikaner bei der Erschließung des Westens dargestellt.
Es handelt sich um das einzige derartige Museum in Europa und wurde 2009 und 2010 bei der Jahrestagung von Westerners International mit dem Heads up Award ausgezeichnet.
Die Sammlung enthält mehr als 5.000 Exponate des Trägervereins First Country and Western Club Austria, die vom Zahnarztbesteck aus dem Wilden Westen bis hin zu indianischem Federschmuck reicht. An Räumlichkeiten gibt es eine Cowboyschule, ein Sheriff-Büro und ein Spielzimmer. Auch ein Chuck Waggon ist ausgestellt.
Das Programm für die BesucherInnen beinhaltet Hufeisen- und Lassowerfen sowie eine Fahrt mit einem Planwagen. Das Museum ist jeweils von Anfang Mai bis Ende Juli geöffnet.
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