Generalmajor und Kommandant der Theresianischen Militärakademie
* 09.06.1885 in Krakau
† 29.11.1959 in Linz
Rudolf Towarek wurde seit seinem 11. Lebensjahr in militärischen Bildungsanstalten erzogen und absolvierte von 1902 bis 1905 die Theresianische Militärakademie. 1905 wurde er zum Leutnant im k.u.k. Infanterieregiment Nr. 9 in Przemyśl ausgemustert. Von 1909 bis 1912 besuchte er die Kriegsschule in Wien und wurde anschließend dem Generalstab zugeteilt. Von da an bis zum Ende des Ersten Weltkrieges war er in verschiedenen Generalstabsverwendungen in verschiedenen Kampfgebieten tätig.
Für Verhalten und Dienstleistungen im Krieg mehrfach ausgezeichnet, wurde Rudolf Towarek 1920 in das Bundesheer der ersten Republik übernommen. Zunächst war er beim Kommando der 4. Brigade in Linz eingeteilt, als deren Stabschef er seit 1926 tätig war. 1934 wurde er zum Kommandanten der Heeresschule Enns ernannt und durfte im gleichen Jahr diese Anstalt als "Theresianische Militärakademie" nach Wiener Neustadt in die dortige Burg zurückbringen.
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Im März 1938 verwehrte der Generalmajor unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten den bewaffneten Verbänden der österreichischen Nazis den Eintritt in die Militärakademie. Er ließ die Wache mit aufgepflanztem Bajonett aufmarschieren und verweigerte so der Wehrmacht mehrere Tage den Zutritt zur Burg.
Nach dem Anschluss Österreichs legte er sein Kommando nieder und verweigerte den Führereid. Daraufhin wurde Rudolf Towarek zwangspensioniert und lebte seither zurückgezogen in Oberösterreich.
1967 wurde das Gebäude der Heeresunteroffiziersschule (später: -akademie) in Enns zu seinen Ehren „Towarek-Schulkaserne“ benannt.
Er starb 1959 und ist begraben im Familiengrab auf dem St. Barbara-Friedhof in Linz.
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