Dr.
Landtagsabgeordneter (Niederösterreich), Domkapitular (Wien), Religionsprofessor, Weltpriester
* 27.02.1865 in Freiberg (Bezirk Neutitschein - Mähren, jetzt Nova Jičín, Tschechien)
† 31.12.1928 in Wien
Joseph Wolny wurde am 27.02.1865 in Freiberg (Bezirk Neutitschein - Mähren, jetzt Nova Jičín, Tschechien) geboren. Er trat nach Absolvierung des Gymnasiums in Wien Hernals in das Wiener Priesterseminar ein. Zudem begann er das Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, wo er schließlich zum Dr. theol. promovierte.
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Joseph Wolny wurde am 25. Juli 1890 zum Priester geweiht. Danach war er Kaplan in Wien-Kagran und Wien-Hütteldorf. Ab 1894 agierte er als Religionsprofessor am Realgymnasium in Stockerau. Von 1896 bis 1917 übte er diese Tätigkeit am Erzherzog-Rainer-Gymnasium in Wien-Leopoldstadt aus. Zudem war er auch an einer konfessionslosen “freien Schule” von 1910 bis 1914 tätig.
Die Ernennung von Joseph Wolny zum Päpstlichen Ehrenkämmerer erfolgte am 14. Juli 1910, jene zum Ehrendomherrn am 14. November 1914.
Am 18. November 1917 wurde er in das Wiener Domkapitel berufen. Er übernahm in diesem Kontext die Funktion eines Diözesaninspektors für den Religionsunterricht. Der Titel eines Päpstlichen Hausprälaten wurde Joseph Wolny am 24. März 1924 verliehen.
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Wolny betätigte sich auch politisch. Er gehörte der zweiten Reihe der in dieser Zeit typischen “Priesterpolitiker” an. Hierbei widmete er sich vor allem schulischen Themen. Im Jahre 1905 kandidierte er für Wien-Alsergrund zum Niederösterreichischen Landtag. Er wurde gewählt und gehörte - nach seiner Wiederwahl - diesem formell bis zum 8. Jänner 1915 an. In diesem Zusammenhang agierte er von 5. November 1918 bis 4. Mai 1919 als Mitglied der provisorischen Landesversammlung Niederösterreichs.
Bei den ersten Wahlen nach dem 1. Weltkrieg kandidierte Joseph Wolny neuerlich für den Niederösterreichischen Landtag. Er wurde wiederum gewählt und gehörte dem Landtag vom 20. Mai 1919 bis 11. Mai 1921 an. Zudem war er von 1900 bis 1919 auch Mitglied des Wiener Gemeinderates. Ab 1919 bis zu seinem Tode war er ebenso Mitglied des Wiener Stadtschulrates.
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Vom 1. März 1923 bis zu seinem Tod war Joseph Wolny Direktor des Priester-Defizienteninstituts, also dem Altersheim der Erzdiözese Wien. Am 1. Jänner 1928 erfolgte seine Ernennung zum infulierten Domscholaster.
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Mitte des Jahres 1928 traten bei ihm Herzbeschwerden auf, die zu einer Herzangina führten. Als dann noch eine Lungenentzündung hinzu kam, erlag er an Silvester 1928 seiner schweren Krankheit.
An der kirchlichen Begräbnisfeier nahmen auch viele Politiker, allen voran Bundespräsident Wilhelm Miklas und Bundeskanzler Ignaz Seipel teil.
Bestattet wurde Joseph Wolny am Zentralfriedhof, Gruppe 34E, in der Ruhestätte der verstorbenen Mitglieder des Wiener Domcapitels.
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